15.09. bis 17.9.2023 – Bergsteiger: Tour zwischen Mittenwald und Innsbruck

Teilnehmer: Dieter, Gabi, Marina                         

Tourenleiter: Siegi
Da das Wetter längerfristig für die Dolomiten als ungeeignet angesagt war, musste diese Unternehmung rechtzeitig storniert werden, um keine Kosten zu riskieren.
Als dann der Wetterbericht für dieses Wochenende immer besser wurde, aber der Donnerstag noch durchwachsen daherkam, wurde kurzerhand eine Nordalpenunternehmung geplant. Leider hatte sich bis zum Tourenantritt die Teilnehmerzahl aus verschiedenen Gründen von 9 Personen auf 4 reduziert.

15.09.2023 – Obere Wettersteinspitze 2297 m, Wettersteingebirge 

Aufstieg und Abstieg 1240 Hm, 12,3 Km gesamt

Wir verkürzten die Tour auf moderate 3,5 h Aufstiegszeit, indem wir den Bus von Mittenwald Bahnhof zum Ferchensee nutzten. Zuerst umrundeten wir zur Hälfte den herrlich gelegenen Ferchensee, über dem schon die ersten Herbstnebel lagen. Nicht lange ging es noch wenig ansteigend dahin, bis die erste felsige Steilstufe mittels Drahtseilen zu überwinden war. Durch das anschließende schüsselförmige Schuttkar erreichten wir über Geröll die Nordwandfluchten von Unterer und Oberer Wettersteinspitze, die sich unnahbar vor uns aufsteilten, was schon die Karte verrät. In der Ostflanke gibt es aber eine „Schwachstelle“ über die der Anstieg steil und z.T. ausgesetzt emporführt, wobei „normale“ Wegabschnitte eher selten sind und meist mit den Händen an den Fels gegriffen werden muss. So erreichten wir den Gamsanger, einen Wiesensattel, wo wir jetzt nicht nur Blick auf das Karwendel und das Estergebirge hatten, wie bisher, sondern auch hinüber zu Alpspitze und Zugspitze schauen konnten.
Der folgende felsige Gipfelaufbau von über 300 Hm wurde dann, oft senkrecht hinauf, in netter Kraxelei bezwungen, kurzweilig und nicht zu schwierig (I). Am Gipfel genossen wir die entsprechende Aussicht, wie sie dem östlichen Randgipfel der Wettersteinwand hoch über Mittenwald zukommt. Über 900 Höhenmeter andauernd, mussten wir besonders im Abstieg hochkonzentriert zu Werke gehen, da erst danach unschwierige Wege zum Ferchensee hinunterführen.
Ein Erfrischungsbad im Ferchensee kühlte dann die heiß gelaufenen Gelenke, bevor wir mit dem Bus wieder nach Mittenwald zurück fuhren.
                                                                                                  
16.09.2023 – Hohe Munde Ostgipfel 2592 m, Hohe Munde Westgipfel 2659 m Mieminger Berge 

Aufstieg und Abstieg 1610 Hm, 14 Km gesamt, Aufstiegszeit Westgipfel 4 ¼ h

Wenn man von Telfs im Inntal hinauf schauen möchte zum Westgipfel der Hohen Munde, so muss man den Kopf schon in den Nacken legen

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, um die 2000 Höhenmeter hinaufzublicken. Aber auch aus der Leutasch sind es mit Gegenanstiegen noch 1610 Hm, wenn man beide Gipfel der Hohen Munde besteigen will. Durch herrlichen alten Buchenwald stiegen wir erst einmal zur Rauth Hütte hinauf, die wie auf einer Kanzel mit grandiosem Rundumblick thront. Schon hier geht der Blick vom östlichen Wettersteingebirge über das Karwendelgebirge hinab ins Inntal und hinüber zu den Stubaier Bergen. Dieses Panorama genossen wir mit wechselnden Szenerien bis zum Gipfel, da auch die Gipfel der Hohen Munde östliche, exponierte Eckpfeiler – diesmal der Mieminger Berge – sind mit der beachtlichen Prominenz von über 600 m.
Nun war geduldiges Gehen angesagt, da sich 1610 Hm ganz schön hinziehen. Auch wenn die Wegführung einfacher ist als auf die Obere Wettersteinspitze, sind doch immer wieder Felsriegel zu überwinden und vor allem die Steilheit im oberen Teil zeigt, dass die Hohe Munde nicht nur eine berühmte, sondern auch berüchtigte Skitour ist. Der östliche Gipfel ist dann auch mit Lawinenverbauungen zugestellt und so gehen wir gleich in die Scharte zum westlichen Gipfel hinab
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, der als höherer selbstverständlich bestiegen werden „muss“. Sonniges, gewitterfreies Wetter machen eine entspannte Gipfelrast möglich mit schon erwähntem Panoramablick. Beim Abstieg freuen wir uns auf einen Zwischenstopp bei der Rauth Hütte.                                                                                    

17.09.2023 – Seegrubenspitze 2350 m, Östliche Kaminspitze 2435 m, Westliche Kaminspitze 2435 m, Kemacher 2480 m. 1.Sektion des Innsbrucker Klettersteigs B/C, Karwendelgebirge 

Heute waren die Herausforderungen nicht die Höhenmeter, sondern das Zeitmanagement, da man auf die Nordkettenbahn angewiesen ist, die einem 1500 Hm Abstieg erspart. Beim Aufstieg nutzten wir auch noch die Hafelekarbahn, so dass wir schon auf einer Höhe von 2269 m starteten.
Es war erst einmal Geduld angesagt, weil sich an der B/C – Stelle beim Anstieg zur Seegrubenspitze ein Stau gebildet hatte (Sonntag und schönes Wetter). Noch wehte ein frischer Wind, so dass wir froh waren nach einer halben Stunde endlich einsteigen zu dürfen. Vor dem Anstieg zu den Kaminspitzen machte dann eine große Gruppe Jugendlicher mit ihren Führern Pause, so dass wir überholen konnten und damit die Staugefahr gebannt war. Zum Weiterweg zitiere ich den Rotherführer „…vom ersten bis zum letzten Seil ein Klettersteiggenuss der gehobenen Klasse – einer der schönsten gesicherten Höhenwege der Ostalpen.“ Dem stimmt man natürlich gerne zu, zumal man immer mit bestem Panorama unterhalten wird, hoch über dem Inntal. So kletterten wir kurzweilig vor uns hin und waren viel mit Umhängen beschäftigt, da im ersten Teil des Klettersteigs ca. 500 Haken zu überbrücken sind. Nach etwa 3 Stunden hatten wir den höchsten Punkt, den Kemacher, erreicht und stiegen gleich hinab in den langen Sattel, wo wir nach 3 ½ h Kletterei Brotzeit machten.
Auf Grund von Fehlinformationen aus dem Internet, glaubten wir, dass uns zu wenig Zeit bleibt noch die 2. Sektion des Klettersteigs zu begehen und stiegen deshalb zur Bergstation der Nordkettenbahn, der Seegrube, ab. Der Vorteil war, dass wir noch gemütlich, hoch über Innsbruck, mit Strudel und Getränken die tollen Tage ausklingen lassen konnten.

[Text Siegi, Fotos: Gabi, Siegi]

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