25.07. bis 27.07.2024 – Bergtour: 3 Tage Südöstliche Ötztaler Alpen

Teilnehmer: Dieter, Gabi, Matthias – Tourenleiter: Siegi

Laut Hüttenwirtin der Stettiner waren die Bedingungen an der Hohen Weiße durch Altschneefelder noch so ungünstig, dass sich die Zahl der Tourenteilnehmer auf 4 reduzierte.

25.07.2024 Aufstieg zur Stettiner Hütte 2875 m
Aufstieg und Abstieg 1260 Hm, 10,5 Km 

Nach der Fahrt über Fernpass und Timmelsjoch stiegen wir von Pfelders zur Stettiner Hütte auf. Die Hütte war erst 2022 neu eröffnet worden, nachdem der erst 22 Jahr alte Vorgängerbau 2014 von einer Lawine zerstört worden war.                                                                                                                       

26.07.2024 Hohe Wilde Hauptgipfel 3480 m und Nordgipfel 3458 m 

Über den Wolken starteten wir bei prächtigem Sonnenschein direkt hinter der Hütte den schon 1900 gut angelegten Hans- Grützmacher- „Weg“ zum Hauptgipfel der Hohen Wilde. Drahtseile halfen an steileren, ausgesetzten Stellen hinauf und die Altschneefelder waren gut zu meistern, so dass wir nach  2 h auf dem großartigen Gipfel standen. Das Panorama war natürlich grandios, ist doch die Hohe Wilde der nordöstliche Eckpfeiler der Ötztaler Alpen. Unter uns im Norden lagen die immer noch beachtlichen Gletscherflächen von Langtaler Ferner und Gurgler Ferner, die heuer zum Glück noch weitgehend von Altschnee bedeckt sind. Hinten darüber waren die Wildspitze und die Ramolkögel auszumachen. Recht nahe sah man den Hinteren Seelenkogel im NO und die Weißkugel im Westen. Nahe am Etschtal fehlte auch die zentrale Ortlergruppe nicht. Ein erster Blick auf den gezackten Gratübergang zum Nordgipfel der Hohen Wilde hielt uns erst einmal ab, den Übergang zu probieren, schien es doch ein längeres Unterfangen zu sein. Da das Wetter jedoch stabil war und wir genügend Zeit hatten, wollten wir schließlich doch einen Versuch wagen. Dieser Entschluss wurde reichlich belohnt, da man meist von Drahtseilen unterstützt, im festen, leichten Urgestein, enorm luftig zum Nordgipfel hinüberklettert. Nach einer ¾ Stunde war das Gipfelkreuz erreicht, das auf einer riesigen Felsplatte montiert ist, die über dem Abgrund thront. Auch auf dem Rückweg blieben die Wolken noch weitgehend unter Gipfelniveau und erst beim Abstieg vom Hauptgipfel tauchten wir in die „Suppe“ ein. Trotz Nordgipfel waren wir zu einem besonders großen Stück Apfelstrudel mit Sahne um 14.30 Uhr wieder zurück auf der Hütte.

27.07.2024 S Hohe Weiße 3279 m und Abstieg nach Pfelders
Aufstieg 500 Hm, Abstieg 1760 Hm  

Die Hohe Weiße verdient ihren Namen, strahlt sie doch regelrecht, wenn sie von der Sonne angeleuchtet wird, auf Grund des Marmors, der einen Gutteil ihrer Flanken bildet. Zudem steht ihr Gestein im Kontrast zur Grafspitze, die ihr vorgelagert ist und zur Hohen Wilde, deren dunkles „Urgestein“ aus Gneisen und Glimmerschiefern besteht. Von der Stettiner Hütte aus wirkt die Hohe Weiße unnahbar und da der Anstieg nicht markiert ist, wurde der Aufstiegsweg genau recherchiert. Beim Telefonat mit der Hüttenwirtin noch wenige Tage zuvor hieß es, dass wir Steigeisen brauchen, die wir dann auch mit auf die Hütte genommen hatten. Neueste Meldungen lauteten, dass sei doch nicht nötig, was wir gern zur Kenntnis nahmen. Von der Hütte stiegen wir erst zu einem kleinen See hinab, um dann über eine steile Schuttflanke auf den Vorgipfel der Grafspitze zu steigen. Nun leitete ein ausgesetzter Grat, der Willy-Ahrens-„Weg“ gut präpariert zur Grafspitze empor, die wir dann westseitig umgingen, um anschließend etliche Höhenmeter Richtung Hohe Weiße abzusteigen. Aus Erzählungen rechneten wir damit, dass die Wegfindung schwieriger sei, was letztlich aber kein Problem war. Durch eine steile Rinne, die von Weitem kaum durchsteigbar schien, erreichten wir das Gipfeldach und bald darauf den Gipfel, der im Vergleich zur Hohen Wilde viel seltener begangen wird. Wir genossen die Sonne, im Süden den Lodner im Blick und die ständig wechselnden Wolkenszenerien. Dann machten wir uns an die 1760 Hm Abstieg, die wir auf der Stettiner Hütte mit Gulaschsuppe und Getränk unterbrachen.

(Text und Fotos Siegi)

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