Die Geschichte der Sektion Lechbruck begann in den Jahren 1945/1946.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war kraft Besatzungsrecht der alliierten Siegermächte die Wiedergründung von Vereinen, die schon vor dem Krieg bestanden hatten, verboten. So konnte auch der Deutsche Alpenverein mit seinen vielen Sektionen noch nicht wieder ins Leben gerufen werden.
Trotzdem trafen sich die hiesigen Bergsteiger auf vielen Stützpunkten im Ammergebirge. Hauptstützpunkt der Bergsteiger aus Lechbruck und Umgebung war damals die Gumpenkarhütte, die man zu Fuß oder per Fahrrad erreichte. Tourenziele waren die näher gelegenen Berge um die Hütte.
Im Herbst 1947 fassten einige junge Männer den Entschluss, eine „elitäre“ Bergsteigerbewegung neu zu gründen. Nach weiteren zwei Jahren der Überlegung wurde am 11. Dezember 1949 im Gasthaus Graf in Steingaden die Klettergilde Gumpenkar gegründet. Zum ersten Vorsitzenden wurde Ernst G. Ladurner gewählt. Nach dem Vorbild des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins vor dem Krieg gab sich die Klettergilde den Anspruch, nur aktive Kletterer und Hochtouristen mit Zustimmung von 2/3 der Mitglieder aufzunehmen. Sogar Probezeiten wurden vereinbart.
Ziele waren: Kameradschaft in den Bergen
Bergerfahrung und Bergverbundenheit
Pflege einer guten Heimatpresse und der alpinen Literatur
In den Jahren 1951/52 wurde von den Besatzungsmächten die Wiederbegründung des Deutschen Alpenvereins zugelassen. So entstanden auch wieder die vor dem Krieg bereits vorhandenen Alpenvereinssektionen wie z. B. Peiting und Schongau.
Folglich wurde auch die „Klettergilde Gumpenkar“ wieder aufgelöst und die Mitglieder
verteilten sich – nach Abstimmung – auf ihre Ursprungs-Sektionen.
Lediglich die inzwischen aus Prem, Urspring und Lechbruck hinzugekommenen Mitglieder beschlossen keine eigene Sektion zu gründen, sondern sich – ebenfalls nach Abstimmung – der Sektion Schongau als „Ortsgruppe Süd“ anzuschließen.
Von den Nachfolgern der Gründungsgeneration wurden im Lauf der Jahre große Bergfahrten in Fels und Eis unternommen, deren Aufzählung im Einzelnen diesen Rahmen sprengen würde. Beispielhaft sei an Toni Ungelert erinnert, dem einige Erstbegehungen am Geiselstein gelungen sind.
Zwei hervorragende Bergsteiger aus Lechbruck waren auch die Gebrüder Maag, denen in den 60er Jahren als Mitglieder der elitären Sektion „Berggeist“ aus München die Durchsteigung der Eiger Nordwand gelang.
Mit großem Engagement von Franz Weinmüller und der finanziellen Unterstützung der Baufirma Ungelert wurde in den Jahren 1989/1990 in einer Halle der Baufirma Ungelert die erste Kletterwand der Ortsgruppe errichtet. 2001 zog dann die Kletterwand um ins Haus der Vereine.
Vorstände der Ortsgruppe Süd waren: Toni Ungelert, Lechbruck
Ernst Fütterer, Lechbruck
Toni Ungelert, Lechbruck
Jochen Struck, Lechbruck
Dieter Scheel, Lechbruck
Wilfried Götz, Lechbruck
Bernhard Lippert, Lechbruck
Ende 2011 hatte die Ortsgruppe 317 Mitglieder.
Im Lauf des Jahres 2011 fasste die Ortsgruppe den Beschluss, sich von der Sektion Lechrain-Schongau zu trennen und eine eigenständige Sektion zu gründen.
In der Gründungsversammlung am 1. Juli 2011 stimmten von den 71 anwesenden Teilnehmern 70 Personen für die Gründung einer eigenen Sektion und gaben ihr den Namen „Sektion Lechbruck“.
Als erster Vorstand wurde Wilfried Götz, Lechbruck, gewählt.
Seit dem 1. Januar 2012 besteht die „Sektion Lechbruck“ als eingetragener gemeinnütziger Verein und ist Heimat für viele Bergfreunde aus Lechbruck und den umliegenden Gemeinden.
Im Dezember 2023 hatte der Verein über 700 Mitglieder.